Schon als kleines Kind habe ich meine Freizeit mit Tieren verbracht,
ganz besonders gern mit Hunden. So zum Beispiel auf Spaziergängen
mit dem alten Jagdhund Zibo, oder mit dem grossen Wachhund
(Langhaarschäfer) Arno aus der Autogarage unseres Dorfes.
Ich habe mich schon früh für die Kynologie interessiert und
hatte das grosse Glück, beim besten Hündeler unserer Gegend,
nämlich bei Werner Hächler, alles über Hunde und
überhaupt alle Tierarten, deren Pflege, Haltung und Ausbildung zu
erfahren, und konnte somit meine Neugier immer stillen. Mein erster
Hund war ein Sennenhundmischling, ein sehr lieber Kamerad und
Begleiter. Ich habe ihn auch ausgebildet und wir waren fleissige
Übungsbesucher im Kynologischen Verein Seetal. Nach dem Tod von
Harry, wie mein Hund hiess, habe ich mich entschlossen, einen Rassehund
anzuschaffen. Ich musste nicht lange überlegen, welche Rasse
für mich die richtige wäre. Es war schon immer klar, dass es
ein Corgi sein sollte, denn bei den jeweiligen Besuchen bei
Hächlers habe ich mich in die liebenswerte Rasse der Corgis
verliebt. Die einzigartige, charakterfeste Pinewalk Serenade of
Lynfarne hat mich überzeugt, nur diese Rasse kommt für mich
in Frage. Als es dann endlich soweit war, und ich bei Sylvia meine
erste Corgihündin aussuchen durfte, konnte ich es kaum abwarten,
bis es endlich März wurde.
Ich entschied mich für Dändy, was auch richtig war.
Dändy Castel of Hallwyl hielt Einzug im Frühjahr 1986 in
unserem Heim in Seengen, wo sie ganz herzlich willkommen war.
Dändy war meine erste Zuchthündin und hatte einen ganz
wunderbaren Charakter. Eigentlich wollte ich nicht züchten, denn
ich kann die kleinen, lustigen und liebenswerten Biester ja gar nicht
mehr hergeben. So werden jedes Mal beim Abschied manche Tränen
vergossen.
Dändy mit ihren Welpen
In Seengen, unserem früheren Heim, wo alles begonnen hat, heisst
das Gebiet "im Ghei", und so haben wir für unsere Zuchtstätte
den Namen "vom Ghei" gewählt, denn die Corgis lieben ja das
Herumtollen in freier Natur. Im Januar 1988 hatte unsere Dändy den
ersten Wurf von 8 Welpen. Sie hat alles wunderbar gemeistert und die
Welpen alle gut aufgezogen und erzogen! Sie war immer eine
aussergewöhnlich gute und besorgte Mutter, so dass sie die ersten
Tage gar nicht von den Welpen weg wollte, und ich sie jedes Mal mit
etwas List hinaus locken musste.
Dändy und Evi Castel of Hallwyl, welche auch von Sylvia
Hächler gezüchtet wurde und ebenfalls bei uns ein neues
Zuhause fand, bilden das Fundament unserer Zucht und so entstand
allmählich eine Corgi-Grossfamilie.
Mit unseren Hunden haben wir schon so viele
schöne und lustige Abenteuer erleben dürfen, dass wir keinen
einzigen Corgibengel missen möchten, obwohl manchmal alles, aber
auch wirklich alles, drunter und drüber geht.
Mit den grossen, kleinen Corgis arbeiten wir im Hundesport mit guten
Resultaten. Zum Beispiel mit Balz im BH 1 und Fährten und heute
mit Tapi und Sunshine im Agility. Auch an Ausstellungen konnten unsere
Corgis Erfolge feiern.
In all den Jahren haben wir auch sehr nette Kontakte mit neuen
Corgibesitzern geknüpft, sogar schöne Freundschaften haben
sich ergeben im In- und Ausland. Wir sind auch immer für alle da
gewesen und sind immer da, wenn irgend ein Problem auftaucht. Ich freue
mich immer riesig auf Neuigkeiten aus aller Welt. Auch schlechte
Nachrichten erreichen uns und das tut jedes Mal weh, auch wenn schon
viele Jahre vergangen sind, dass die Corgis von zu Hause ausgeflogen
sind.
Und so werden auch unsere Corgis älter aber nicht ruhiger. Alle
unsere Zuchttiere dürfen bei uns ihren Lebensabend geniessen, und
sind immer etwas im Vorteil, denn ich kann ihnen gar nicht alles
verdanken, was sie mir gegeben haben in all den Jahren. Einen besseren
Freund oder Therapeuten gibt es nicht. Somit wünschen wir uns,
noch viele Jahre mit diesen liebenswerten Bengelchen verbringen zu
dürfen.
Ich hatte einst der Freunde sieben,
sechs verliessen mich in böser Stund,
ein einziger ist mir geblieben
und dieser eine war mein Hund.
F. Leimgruber